Erste Hilfe / Artbestimmung

Da es verschiedene Wespenarten gibt, die sich in Bezug auf die Thematik des Zusammenlebens von Mensch und Tier zum Teil sehr unterschiedlich darstellen, will ich Ihnen im Folgenden einen kurzen Überblick über die im Siedlungsbereich am häufigsten anzutreffenden Arten geben. In diesem Zusammenhang beschreibe ich stichpunktartig die wesentlichen Kennzeichen zur Erkennung der Art bzw. Artengruppe und ihrem jeweiligen artspezifischen Verhalten.

Vorweg allerdings schon mal ein gute Nachricht:

Egal um welche Wespenart es sich bei Ihnen im Einzelnen handelt, allen Arten gemeinsam ist, dass die Völker grundsätzlich einjährig sind und das  Nest im Folgejahr nicht wieder besiedelt wird.

Für weitere Informationen und konkrete, fallspezifische Fragestellungen rufen Sie mich gerne an oder schreiben Sie mir eine e-mail  an info@wespen-notruf.de.

Sofern Sie Ihre Recherchen im Internet fortsetzen  möchten, kann ich Ihnen zudem folgende Webseiten empfehlen.

www.hornissenschutz.de
www.aktion-wespenschutz.de

Hier bekommen Sie eine Vielzahl weiterer  Informationen und Hilfestellungen rund um das Thema Wespen und Hornissen die fachlich versiert sind.

Hornisse

Wesentliche Kennzeichen

Größte mitteleuropäische Wespenart (Arbeiterinnen 18-25 mm, Königinnen 25-35 mm)

Kopf und Brust mit mehr oder weniger rötlichbrauner Kennzeichnung. Scheitel und Wangen kupferrot, Bruststück dunkelbraun ohne Gelbfärbung.

Nestfarbe ockerfarben bis bräunlich. Nesthülle stark strukturiert mit zahlreichen muschelartigen Lufttaschen.

Jahreszeitliches Auftreten

  • Langer Lebenszyklus (Anfang Mai- Ende Oktober)
  • Im Spätsommer bis zu 100-700 Tiere

Verhalten

Verteidigen sich nur, wenn Sie im unmitelbaren Nestbereich gestört werden (insbesondere bei Nesterschütterungen). Außerhalb dieses Bereichs in keinster Weise „angriffslustig“. Stiche für den gesunden Menschen (Ausnahme: Allergiker) ebenso ungefährlich wie die Stiche von Wespen oder Bienen. Hornissen werden dem Menschen bei der Nahrungssuche nicht lästig (gehen nicht an Süßspeisen, Getränke, Grillfleisch etc.).

 

Hornissennest

Hornissennest

Foto: Ralf Groß-Heitfeld

Hornisse

Hornisse  Foto: David Hablützel Pixabay

Hornisse

Hornisse  Foto: David Hablützel Pixabay

„Freinister“ (Wespen mit freihängenden, offen sichtbaren Nestern)

Wespen, bei denen das komplette Nest („Papierbau“) offen und freihängend zu sehen ist, handelt es sich in aller Regel um die Arten:

Mittlere Wespe (Nest oftmals in den Zweigen von Sträuchern und Bäumen oder an Dachvorsprüngen, niemals in dunklen Hohlräumen) oder

Sächsische Wespe (Nest häufig in und an Gebäuden, insbesondere am Dachgebälk,  in Garten,-  Geräte- und Spielhütten).

Jahreszeitliches Auftreten/Volksstärke

  • Kurzer Lebenszyklus (Anfang Mai- Mitte September);
  • Kleine Volksstärken (in der Regel max. 150-250 Tiere)

Verhalten

Tiere verteidigen sich nur bei Störungen im unmittelbaren Nestbereich. Ansonsten sind diese beiden Arten weder schädlich noch aggressiv. Ernähren sich ausschließlich von Insekten (zur Fütterung der Larven) und Blütennektar und werden dem Menschen bei der Nahrungssuche nicht lästig (gehen nicht an Süßspeisen, Getränke, Grillfleisch etc.).

 

Freinister

Nest

Nest Freinister Foto: ariesa66 Pixabay

„Dunkelhöhlennister“ (Wespen bei dem man das Nest in aller Regel nicht sieht)

Wespen, bei denen man in der Regel lediglich das Ein- und Ausflugloch, aber nicht das eigentliche Nest („Papierbau“) sieht, da diese fast ausnahmslos in dunklen Hohlräumen nisten.

Neststandorte sind überwiegend in Rolladenkästen, hinter Verkleidungen und Zierblenden, im Mauerwerk, auf dem Dachboden, unter Dachpfannen, in Zwischendecken und im Erdreich.

Hierbei handelt es sich in aller Regel um die Arten Deutsche Wespe oder Gemeine Wespe.

Jahreszeitliches Auftreten/Volksstärke

  • Langer Lebenszyklus (Anfang Mai- Ende Oktober);
  • Große Volksstärken (in der Regel bis zu 1.000-5.000 Tiere gleichzeitig).

Verhalten

Diese beiden Arten können aufgrund ihrer großen Volksstärken, ihres langen Lebenszyklus bis in den Herbst und ihrer „Vorliebe“ für menschliche Nahrungsmittel (insbesondere Süßspeisen und zuckerhaltige Getränke) mitunter lästig werden.

 

Dunkelhöhlennister

Deutsche Wespe

Deutsche Wespe Foto: sleeze Pixabay

Feldwespen

Wesentliche Kennzeichen

Die Arten dieser Familie sind wesentlich zierlicher als die oben genannten Arten.

Hinterleib verdickt sich von der Ansatzstelle am Bruststück allmählich, spindelförmig. Beine im Gegensatz zu den anderen Wespenarten auffallend verlängert (hängen beim Flug sichtbar herab). Fühler im Gegensatz zu den anderen Wespenarten gelbbraun oder orange-gelb.

Nest auch im Sommer sehr klein, nur aus einer Wabe bestehend, ohne Außenhülle. Nester im Siedlungsbereich befinden sich häufig unter Dachpfannen und hinter Verblendungen.

Jahreszeitliches Auftreten

  • Kurzer Lebenszyklus (Anfang Mai- Mitte September)
  • Sehr kleine Volksstärke mit nur 10-30 Tieren

Verhalten

Absolut harmlose Wespe, die selbst bei Störungen im Nestbereich nicht aggressiv wird. Der Stachel ist so schwach dass er kaum durch die Haut des Menschen dringt und keinerlei Schmerzen verursacht. In keinster Weise schädlich oder lästig.

 

Feldwespe

Feldwespe Foto: David Hablützel Pixabay

Feldwespe

Feldwespe Foto: Thomas Mühl Pixabay